Am 26.7. nahm das UNESCO-Welterbekomitee die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in Deutschland (Herrnhut), in Nordirland (Gracehill) und in den USA (Bethlehem in Pennsylvania) in die Welterbeliste auf. Sie bilden nun mit Christiansfeld in Dänemark, welches im Jahr 2015 ausgezeichnet wurde, eine grenzüberschreitende Welterbestätte.
Das in der sächsischen Oberlausitz liegende Herrnhut besitzt dabei eine besondere Bedeutung, da hier die Siedlungsgeschichte begann. 17. Juni 1722 wurde Herrnhut auf dem Sitz des Grafen Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf gegründet und diente als Zufluchtsort für Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren. Es bildete sich ein eigenes religiöses Gemeinwesen, welches an die Tradition der Gemeinschaft der Böhmischen Brüder anknüpfte und weltweit für missionarische Arbeit sowie eine schlichte Lebensweise bekannt ist. Dadurch wird Herrnhut als die „Muttersiedlung“ der weiteren Siedlungsgründungen der Brüdergemeine bezeichnet.
Videoporträt - Deutsche UNESCO-KommissionEine Eigenschaft der Siedlungen ist der besondere Baustil des Herrnhuter Barocks, welcher mit einer schlichten Eleganz auftritt. Auch in der Stadtplanung treten bestimmte Merkmale wiederkehrend auf, wie ein zentraler rechteckiger Platz und die mit einer Achse verbundene Anordnung des Gottesackers zum Kirchsaal im Ortszentrum.
Neben Herrnhut befinden sich weitere bedeutende Stätten der Herrnhuter in der Lausitz, so dass 2023 wegen seiner Authentizität und Gefährdung in die 7mostendangered.eu aufgenommene Schwesternhaus Ensemble von Kleinwelka/Bautzen.
Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine
Zittauer Straße 20
02747 Herrnhut
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Weitere Informationen und Quellenangabe:
Welterbe – Evangelische Brüder-Unität (ebu.de)
Welterbe in Deutschland | Deutsche UNESCO-Kommission