Förderverein Lieberose e.V.
Vom 7. bis 14 September 2025 finden in Lieberose die 3. Lausitzer Fototage statt. Das Projekt begleitet den kulturell-gesellschaftlichen Diskurs während des Strukturwandelprozesses in der Lausitz und gestaltet ihn kreativ mit. Gleichzeitig eröffnen die Fototage eine überregionale Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen der Region.
Mit den entstehenden Werken der eigeladenen Fotograf:innen aus dem Bereich der künstlerischen Fotografie, ergibt sich in der Fortsetzung ein bedeutsamer Bilder-Fundus, der als Dokumentation zu einer jederzeit abrufbaren Rückschau auf eben diese Prozesse des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels wird. Dies findet seinen Widerhall auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
Begleitend dazu finden öffentliche Vorträge zu Themen der Transformation sowie aktuellen Tendenzen in der Fotografie statt. Diese sollen Teilnehmende zum Austausch anregen und zur Diskussion einladen. Zudem bestehen zahlreiche Kooperationen mit regionalen Projekten und Initiativen, darunter die Naturwelt Lieberoser Heide GmbH, die Oberförsterei und die jazzwerkstatt Peitz.
Die Kuratoren Herbert Schirmer und Uwe Warnke haben fünf renommierte Fotograf:innen ausgewählt. Für die 3. Lausitzer Fototage 2025: Claus Bach (Weimar), Frank Höhler (Dresden), Ute Mahler (Lehnitz), Werner Mahler (Lehnitz) und Michael Wesely (Berlin). Jede:r dieser Fotografin:innen wird von einem durch sie ausgewählten Nachwuchstalent begleitet. Insgesamt nehmen dadurch 10 Fotograf:innen an diesem Projekt teil.
Termine
Geführter Stadtrundgang Lieberose
Veranstaltet vom Förderverein Lieberose e. V.
Montag, den 08.09.2025 um 18:00 Uhr
Lieberose
Geführte Wanderung durch den ehemaligen Truppenübungsplatz
mit Alexander Haase, Wildnis-Manager der Stiftung in Lieberose
Dienstag, den 09.09.2025 um 9:30 Uhr
Ehemaliger Truppenübungsplatz Lieberose
Von experimenteller Fotografie und performativen Formaten der 1980er Jahre in der DDR und deren Einflüsse auf die Fotografie der Gegenwart
Fotografie im Kunstmuseum
Vortrag mit PowerPoint
Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst Cottbus und Frankfurt (Oder)
Mittwoch, den 10.09.2025 um 19:00 Uhr
Darre
Filmabend
Grit Lemke: BEI UNS HEISST SIE HANKA
Heimat: Lausitz. Als erster Kinofilm über, von und mit Sorben begibt sich BEI UNS HEISST SIE HANKA auf einen Streifzug durch den östlichsten Rand Deutschlands. Jahrhundertelang entrechtet und schließlich als ethnische Minderheit offiziell anerkannt, suchen viele Sorbinnen und Sorben heute nach der eigenen und kollektiven Identität. Eingebettet in die malerische Natur der Lausitz begleitet der Dokumentarfilm sorbische Existenzen im Hier und Jetzt.
Dokumentarfilm, 2023, 90 min, eine Produktion von IT WORKS! Medien
Donnerstag, den 11.09.2025 um 19:30 Uhr
Darre
Jazz-Konzert mit dem Peter Ehwald Trio
Peter Ehwald, sax
Stefan Schultze, piano
Tom Rainey, drums
Koproduktion mit der jazzwerkstatt peitz
Freitag, den 12.09.2025 um 19:00 Uhr
Darre
Kontakt
Kunst+Kommunikation
Herbert Schirmer
Herbert.Schirmer@web.de
0336 712216
www.kk-schirmer.de
Aktuelles
3. Lausitzer Fototage 2025 in Lieberose: Eine Woche voller Perspektiven
Vom 7. bis 14. September trafen sich Fotograf:innen, Kunstinteressierte und Bewohner:innen in Lieberose zu den 3. Lausitzer Fototagen. Eine Woche lang wurde die Darre zum Mittelpunkt des künstlerischen Austauschs – als Arbeitsort, Ausstellung und Begegnungsraum.
Zum Auftakt richteten die Teilnehmenden eine improvisierte Ausstellung mit eigenen Arbeiten ein. Auf Anregung von Ute Mahler stellten alle ihre Herangehensweisen in einem gemeinsamen Rundgang vor – ein lebendiger Einstieg, der den Austausch prägte.
Die Tage begannen mit einem gemeinsamen Frühstück, organisiert vom Förderverein Lieberose, bevor sich die Fotograf:innen aufmachten, Stadt, Landschaft und Menschen der Region zu erkunden. Die Darre blieb dabei offen für Gespräche, spontane Treffen und Besucher:innen.
Ein öffentliches Begleitprogramm ergänzte das Symposium:
- Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst, sprach über experimentelle Fotografie der 1980er Jahre.
- Grit Lemkes Film „Bei uns heißt sie Hanka“ regte zu intensiven Gesprächen über Geschichte und Identität an.
- Das Peter Ehwald Trio begeisterte mit einem Jazzkonzert über 50 Gäste.
Exkursionen führten in die Lieberoser Heide und zum benachbarten Jamlitz, wo die Gruppe das historische Künstlerhaus „Pisspott“ besuchte. Zum Abschluss präsentierten die Fotograf:innen ihre Ergebnisse in der Darre – begleitet von einem Grillabend und viel Austausch.
Ingrid Hoberg berichtete als Presseverantwortliche täglich vor Ort. Viele Eindrücke waren schon während der Woche online zu sehen.
Die Organisatoren Herbert Schirmer und Uwe Warnke ziehen ein positives Fazit: „Die Fototage waren geprägt von Offenheit, Neugier und echtem Interesse füreinander.“
Aus den entstandenen Arbeiten soll 2026 ein Katalog und eine Open-Air-Ausstellung entstehen – mit neuen Blicken auf die Lausitz.
Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus und Frankfurt (Oder) plant gemeinsam mit den Kuratoren eine umfassende Retrospektive der Lausitzer Fototage im Standort Dieselkraftwerk Cottbus. Erste konkrete Absprachen dazu gab es im Oktober 2025.